Kinderwunsch heute: Frauen in der Zwickmühle.

Mein Podcast ist online! Und in der ersten Folge reden wir gleich mal Tacheles. Warum ist es für Frauen im 21. Jahrhundert so eine enorme Herausforderung, sich den Kinderwunsch zwischen Job und Selbstverwirklichung zu erfüllen? Welche Sorgen machen wir uns? Und wie kommen wir da raus?

Wahnsinn. Das ist sie also, die allererste Folge meines Podcasts. Ein krasser Moment, denn ich kann dir verraten, dass er schon seit Jaaahren in der Planung ist.

Aber nun geht’s los und ich freue mich RIESIG, dass du hier bist! Und ich bin auch bisschen aufgeregt.

Ganz egal, ob du diese Folge im März 2024 hörst, wo ich sie aufnehme, oder zu einem späteren Zeitpunkt: dass du hier bist, zeigt mir, dass bei dir gerade das Thema Kinderwunsch sehr aktuell ist, dass es wahrscheinlich auch Herausforderungen auf deinem Weg gibt und dass du dir einfach Unterstützung und Impulse zu diesem Thema wünschst.

Wenn das so ist, dann bist du bei mir goldrichtig, denn das Thema dieses Podcasts ist ja, dass wir als moderne Frauen riesengroße Herausforderungen damit haben, wie wir etwas so GROSSES und emotionales wie unseren Wunsch nach einem Kind in unser eh schon super volles Leben integrieren sollen – und wie wir alle Herausforderungen gut meistern können.

Und das ist auch ein ganz wichtiger Punkt für die heutige Folge.

Ich möchte heute gern mit dir rauszoomen aus deiner ganz persönlichen Geschichte und deinen Blick weiten für das, was wir als Frauen in der heutigen Zeit alles wuppen müssen, warum das beängstigend ist und dass ganz viele deiner Sorgen damit zu tun haben, dass wir ja – erdgeschichtlich gesehen – gerade eben erst unsere Unabhängigkeit als Frau erhalten haben.

Okay, das klingt kryptisch, aber was ich damit meine: Deine Mama, deine Oma, deine Uroma und alle deine weiblichen Vorfahren sind noch unter ganz anderen Umständen Mutter geworden, haben vollkommen andere Leben geführt – und einerseits wirken diese Prägungen in dir, also all das, was du bewusst und unterbewusst über die Vorbilder deiner Familie über die Rolle der Frau und über das Bild von Familie mitbekommen hast  – und andererseits haben unsere Vorfahrinnen dafür gekämpft, dass wir uns heute so selbst verwirklichen können, wie wir es tun! Das gilt beruflich, das gilt in Bezug auf unsere Hobbys, das betrifft die Möglichkeiten des Reisens, die wir heute haben… Also halte da wirklich mal ganz kurz inne und mach‘ dir bewusst, wie groß die Unterschiede in unserem Leben sind im Vergleich zu deinen Ahninnen.

Bildquelle: Internet

Und dieses Spannungsfeld zwischen unseren Prägungen und unseren Möglichkeiten und dem deutlich höheren Stress, den wir heutzutage haben, macht den Kinderwunsch so herausfordernd.

Um das historisch kurz zu umreißen: Das Themen Frauenrechte und dass Frauen dafür eintreten, gleichberechtig zu sein, gibt es erst seit gut 100 Jahren.

  • 1918 wurde in Deutschland das Frauenwahlrecht eingeführt.
  • Seit 1958 dürfen Frauen offiziell ohne Einverständnis des Ehemanns arbeiten gehen, aber bis 1977 ging das nur, wenn das mit den Pflichten des Haushalts und der Familie vereinbar war.
  • Also erst seit 1977 dürfen wir selbstbestimmt einen Beruf wählen.
  • Seit 1980 steht in den Gesetzbüchern, dass wir das gleiche Gehalt zu bekommen haben. Das ist zwar auch schon 44 Jahre her, aber der Gender Pay Gap, also die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen, ist immer noch Realität. Dieses Jahr war am 6. März der Equal Pay Day, d.h. dieser Tag symbolisiert die Gehaltslücke zwischen Mann und Frau. Wenn Männer und Frauen am 1. Januar anfangen zu arbeiten und Männer ab 1. Januar Geld verdienen, arbeiten Frauen statistisch gesehen 66 Tage umsonst, bis zum Equal Pay Day. Erst dann verdienen sie ebenfalls Geld.
  • Seit 1994 ist gesetzlich geregelt, dass sich Stellenausschreibungen an beide Geschlechter zu wenden haben.

Fast Forward in unsere heutige Zeit, ins Jahr 2024: wie gesagt, der Gender Pay Gap ist gelebte Realität, wir haben Frauenquoten, weil es noch nicht selbstverständlich ist, dass Frauen in Firmen gleichberechtigt und chancengleich Karriere machen können, die ursprünglichen Rollenbilder von Mann und Frau haben sich durch die Pandemie wieder gefestigt, und dass an Frauen der überwiegende Teil der CareArbeit, also der unbezahlten „Kümmerertägigkeiten“ wie Kinderbetreuung, Haushalt, Pflegedienste, Versorgung von Familienangehörigen, etc. hängen bleibt, ist auch kein Geheimnis.

Wir werden in der Zukunft noch ganz intensiv sprechen über das Thema Mental Load bei Frauen generell und erst recht natürlich bei Müttern. Also das, was wir an mentalen Belastungen mit uns rumschleppen, und warum das bei Frauen so viel stärker ist als bei Männern.

Und erst recht hast du natürlich einen enormen Mental Load, wenn du dir ein Kind wünschst. Und noch viel mehr, wenn du den Weg auch noch alleine gehen willst, d.h. wenn du dich ohne Partner:in auf den Kinderwunschweg begibst.

Gleichzeitig leben wir in einer Zeit, in der das große Schlagwort SELBSTVERWIRKLICHUNG heißt.

Wir haben die unglaubliche Möglichkeit, uns selbst und unsere Träume zu verwirklichen!

Wir haben durch die Digitale Revolution, die auch erst vor gut 50 Jahren ihren Anfang nahm, heute das Wissen der gesamten Welt in unserer Hosentasche! Damit können wir heute in Sekunden auf mehr Wissen zugreifen als die US-Präsidenten vor 50 Jahren!

Wir können überall hinreisen.

Wir können jeden Karriereweg einschlagen – ob klassisch im Büro oder als Handwerkerin oder als Influencerin, und wir können als Digital Creator von überall auf der Welt arbeiten.

Und wenn du keine Ahnung hast, wovon ich gerade rede, bist du vermutlich über 35 😊

Gleichzeitig müssen wir immer noch sehr viel mehr kämpfen als Männer bei allem, was wir erreichen wollen.

Und: aufgrund unserer Biologie ist unser Kinderwunsch – ob wir ihn jetzt verwirklichen wollen oder nicht – unterschwellig immer präsent.

In der 3. Klasse hat meine Klassenlehrerin von uns einen Aufsatz gefordert, indem wir unsere Zukunft beschreiben.

Ich wollte Kinderärztin werden. Ein Haus haben. Verheiratet sein. Zwei Kinder haben. Wahrscheinlich bist du nicht überrascht, wenn ich dir sage: nichts davon hat geklappt – und das ist auch nicht schlimm.

Aber der Punkt ist: vorher war es sicher eher unbewusst, aber seit der 3. Klasse war mir klar: ich möchte Familie.

Und bei jeder Entscheidung im Leben war es bei mir so, dass ich das kurz abgeglichen habe mit meinem aktuellen Beziehungsstatus und meinem Kinderwunsch.

Gehe ich mit Mitte 20 noch mal studieren, obwohl ich schon eine Ausbildung habe und seit 2 Jahren arbeite?  – OK, ich bin Single und Kinder kriegen kann man heute auch noch später. OK, mache ich.

Mache ich das schlecht bezahlte Praktikum, auch wenn ich dann immer noch keinen festen Job habe und nicht gleich Geld verdiene? – OK, bisschen Zeit hab ich noch.

Wechsle ich nochmal den Arbeitgeber, auch wenn ich dann das Gefühl habe, nicht gleich schwanger werden zu dürfen? – Ja, geht grad noch so.

Und auch von der anderen Seite, der Arbeitgeberseite, wird zumindest unterschwellig ab ca. 30 immer auch mal nachgeforscht, was du denn noch so für Pläne für dein Leben hast.

Heißt übersetzt, auch wenn sie es nicht dürfen: Willst du Kinder? Können wir mit dir rechnen oder bist du ein Risiko?

Und das ist die Krux unserer Zeit. Die Vereinbarkeit von Familie und Kind ist nicht so geil, wie es propagiert wird.

Frauen haben, mal abgesehen von allem anderen wie Finanzen, Support, Verantwortung, etc., auch die Sorge: was passiert denn dann später? Kann ich beruflich wieder da anknüpfen, wo cih aufgehört habe? Oder war alles „umsonst“, was ich mir bis jetzt aufgebaut habe?

Was ich vielleicht auch geopfert habe? An Zeit, an Geld, vielleicht sogar an Beziehungen?

Dazu kommt, und das ist nicht zu unterschätzen, dass wir eben durch die digitale Vernetzung eine permanente Vergleichbarkeit haben mit anderen Frauen. Und zwar nicht nur in Bezug auf Selbstverwirklichung und Lebensträume, sondern auch auf den Kinderwunsch bezogen und auf das Bild von Familie.

Warum erzähle ich dir das alles?

Weil das wichtig ist, um besser zu verstehen, in welchem Spannungsfeld du dich mit deinem Kinderwunsch befindest.

Das ist dein Struggle als moderne Frau! Du willst nicht „einfach nur“ Mama werden – du hast in unserer Zeit die Herausforderung, deinen Kinderwunsch und damit natürlich auch dein Kind, deine Kinder, in dein Leben zu integrieren – und zwar ganz anders, als es deine Mama, deine Oma und deine Uroma ganz natürlich getan haben. Und darüber hinaus vergleichst du dich mit allen anderen Frauen!

D.h. Frauen können heute ALLES haben, ALLES werden und ALLES sein – und gleichzeitig ist unser großer Struggle die ständige Vergleichbarkeit mit anderen Frauen, mit ihrem Weg, der Druck, den wir uns machen, wenn wir uns ANDERS fühlen – und da bei dir zu bleiben und dich auf deinen Weg zu besinnen, ist super herausfordernd.

Die große Frage, die über allem schwebt, ist heute: Wann passt der KiWu in unser Leben?

Mit Betonung auf WANN.

Und das ist eine neue Frage – das stand früher überhaupt nicht zur Debatte, das war vorgegeben.

Heute ist unser Leben multioptional.

Die Herausforderungen sind viel größer.

Und deshalb sind deine Sorgen und deine Ängste auch viel größer als noch bei den Frauen früher.

Mit dir ist alles richtig.

Es ist normal, dass du das Gefühl hast, die Sorgen überwältigen dich.

Die Finanzen, die Verantwortung, wo bekomme ich Unterstützung her, vielleicht auch: wie reagiert mein Umfeld auf meinen Weg? Wie reagiert mein Kind später auf meinen Weg.

Vielleicht auch: kann man heutzutage überhaupt noch Kinder in die Welt setzen bei all dem, was so auf der Welt passiert?

All diese Fragen haben ihre Berechtigung! Und wir werden uns um sie alle kümmern.

Wichtig für diese erste Folge ist mir dieser Punkt:

Wir sind die ersten Frauen in unserer Ahnenlinie, die wirklich frei über ihr Leben entscheiden können. Und das ist einerseits super – und andererseits ist unser gesamtes System mit dieser Freiheit (noch) überfordert, weil wir anders geprägt sind und gegen unsere Muster arbeiten müssen.

Ich möchte in diesem Podcast und natürlich auch generell mit meinem Wirken ein Bewusstsein schaffen dafür, was alles unterbewusst in uns, in DIR, wirkt, was dich auf dem Kinderwunschweg und auch danach möglicherweise beeinflusst.

Je mehr du weißt, desto besser erkennst du dich selbst und kannst gegensteuern.

Der Kinderwunsch findet nicht nur in der unteren Körpermitte statt. Unser Kopf, unsere Gedanken, unser Unterbewusstsein, spielen eine riesengroße Rolle.

Und ich freue mich riesig, dass du hier bist und genau diese Erkenntnisse für dich suchst.

Ich hoffe, dieser Überblick und Umriss hat dir geholfen, das große Ganze zu erfassen, in dem du dich als Frau, als modernen Frau mit Job und Kinderwunsch bewegst.

Wir tauchen nun in jeder Folge tiefer ein in diese Themen und ich lasse dich auch daran teilhaben, wie es mir ergangen ist.

Wenn du mir übrigens noch nicht auf Instagram folgst, mach‘ das super gerne! Dort gibt es bereits unzählige Beiträge, Reels und Lives zum Thema Kinderwunsch. Den Link zu meinem Profil findest du in den Shownotes.

Und falls du gerade mit den emotionalen Herausforderungen deines Weges zu kämpfen hast, lade dir gern mein kostenfreies PDF runter. Den Link dazu findest du ebenfalls in den Shownotes.

Ich werde es übrigens so machen, dass ich auf Instagram zu jeder Folge einen Post veröffentlichen, und ich würde mich RIESIG freuen, wenn du mir unter diesem Post deine Erkenntnisse und Ahas da lässt. 

Den Post zu dieser Folge findest du hier.

Jetzt aber wirklich Schluss für heute 😊 Ich hoffe sehr, dass dir diese allererste Folge gefallen hat! Deshalb bin ich besonders gespannt auf dein Feedback.

Hör gern bei der nächsten Folge wieder rein – und bis dahin: bleib‘ stark, du tolle Frau.

 

 

Erwähnte Links:

Mein Instagram-Profil findest du unter: https://www.instagram.com/katrin_foerster/ 

Dein kostenloses PDF mit Worksheets zur Bearbeitung deiner Gefühle findest du hier zum Download.

Für Themenwünsche schreib‘ mir gern eine Email an: hallo(at)katrinfoerster.com

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